Iris Wolff
liest aus ihrem Roman Lichtungen
Iris Wolff wurde 1977 in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren. Hier und im Banat verbrachte sie ihre Kindheit, bis sie 1985 mit ihrer Familie in die Bundesrepublik auswanderte. Heute lebt sie in Freiburg, ihre Wurzeln im heutigen Rumänien prägen aber ihre Werke. Sie hat mehrere renommierte Preise
erhalten, u.a. 2019 den Marielouise-Fleißer-Preis und 2022 den Marie Louise Kaschnitz-Preis. Neben der literarischen Arbeit engagiert sich die Autorin für Vermittlung von Literatur.
Copyright Foto: Maximilian Gödecke
Iris Wolffs jüngster Roman, Lichtungen, erschien 2024. Die Hauptpersonen, Kato und Lev, sind in einem rumänischen Dorf aufgewachsen, beide unter schwierigen Bedingungen. Als Kinder entwickeln sie eine Freundschaft, die aber unterbrochen wird, als die unternehmungslustige Kato sich nach der Öffnung der Grenzen in den Westen begibt. Jahrelang besteht der Kontakt nur aus Postkarten von Kato an Lev, der in der Heimat geblieben ist und versucht hat, mit seinen Traumata fertig zu werden. Ganz am Anfang des Romans treffen sie sich nach fünf Jahren in Zürich wieder. Kato hat sich mit ihrem Freund in Europa herumgeschlagen und ernährt sich jetzt als Straßenmalerin. In den folgenden Kapiteln bewegen wir uns in die Vergangenheit zurück, die Geschichte wird also rückwärts erzählt, denn „so begegnen wir einander auch im „echten Leben““, wie Iris Wolff im Vorwort schreibt.
In einer präzisen und poetischen Sprache werden Familiengeschichten, politische und historische Erfahrungen miteinander verbunden. Erinnerungen treten wie Lichtungen in der Landschaft auf. Eine Unschärfe kennzeichnet den Ausgang der Geschichte. So bleibt es offen, ob sich eine Liebesgeschichte entwickeln wird.
Auf Deutsch
EINTRITT FREI
Dienstag, 03. September 2024, 16.30 - 18.00 Uhr
Mødelokale 1
Aarhus Universitet, Studenterhuset
Nordre Ringgade 3, 8200 Aarhus N
(Eingang auch Fredrik Nielsensvej)