Ines Geipel
Umkämpfte Zone
„Ein wirklich grandioses Buch. Kein Wort zu viel und jeder einzelne Satz einVolltreffer. Eins der wichtigsten Bücher des Jahres.“
Markus Lanz, ZDF - Markus Lanz, 26.02. und 11.04.2019
Ines Geipel
Ines Geipel, geboren 1960 in der DDR, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch”. Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 nach ihrem Germanistik-Studium aus Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie undSoziologie.
Ines Geipel hat sich zu vielen gesellschaftlichen Themen wie der Geschichte des Ostens, Doping in der DDR und zu Nachwendethemen geäußert.
Für ihre Werke, aber ebenso für ihr gesellschaftliches Engagement, wurde die Schriftstellerin und Publizistin Ines Geipel mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Umkämpfte Zone
Fremdenfeindlichkeit und Hass auf „den Staat“: Verlieren wir den Osten Deutschlands?
Das Buch sucht Antworten auf das Warum der Radikalisierung, ohne die aktuell
bestimmende Opfererzählung nach 1989 zu bedienen. Es erzählt von den Schweigegeboten nach dem Ende der NS-Zeit, der Geschichtsklitterung der DDR und den politischen
Umschreibungen nach der deutschen Einheit. Verdrängung und Verleugnung prägen die
Gesellschaft bis ins Private hinein, wie die Autorin mit der eigenen Familiengeschichte
eindrucksvoll erzählt.
Seit 2015 haben sich die politischen Koordinaten unseres Landes stark verändert - insbesondere im Osten Deutschlands. Was hat die breite Zustimmung zu Pegida, AfD und rechtsextremem
Gedankengut möglich gemacht? Ines Geipel folgt den politischen Mythenbildungen des neu gegründeten DDR-Staates, seinen Schweigegeboten, Lügen und seinem Angstsystem, das alles ideologisch Unpassende harsch attackierte. Seriöse Vergangenheitsbewältigung konnte unter diesen Umständen nicht stattfinden. Vielmehr wurde eine gezielte Vergessenspolitik wirksam, die sich auch in den Familien spiegelte - paradigmatisch sichtbar in der Familiengeschichte der Autorin. Gemeinsam mit ihrem Bruder, den sie in seinen letzten Lebenswochen begleitete, steigt Ines Geipel in die „Krypta der Familie“ hinab. Verdrängtes und Verleugnetes in der Familie korrespondiert mit dem kollektiven Gedächtnisverlust. Die Spuren führen zu unserer nationalen Krise in Deutschland.
Donnerstag, 27. Oktober 2022, 16.30 - 18.00 Uhr
Bygning 1482 Lokale 105
Nobelauditoriet, Nobelparken
Aarhus Universitet
28. November Podiumsgespräch -Foredrag og Musik
TYSK AFTEN I AARHUS
Den Tyske ambassade og Dokk1 inviterer til TYSK AFTEN
Program:
Kl. 17.00 Dørene åbner
Kl. 17.15 Velkomst ved Ambassadør Pascal Hector
Kl. 17.20 Mirco Reimer-Elster om sit nye program på Radio4
Kl. 18.00 Podiumsgespräch ved Kulturgesellschaft in Aarhus/DK
Kl. 19.15 Reception
Kl. 20.00 Koncert med Liv Migdal & Matan Goldstein
Deutsch-dänische Beziehungen in aktueller Lage
Podiumsteilnehmer:
Pascal Hector, Deutscher Botschafter in Dänemark, Prof. Dr.
Phillipp Schröder, Professor og PhD, Aarhus Universitet
Siegfried Matlok, fhv. chefredaktør, tv-vært og forfatter samt “Stammgast” i Aarhus-panelet
Jørn Mikkelsen, sikkerhedspolitisk korrespondent Jyllands-Posten
Moderator
Mirco Reimer-Elster, TV2 og JP
Einführungen und Diskussionssprache auf Deutsch und Dänisch
Montag, 28. November 2022, 17.00-21.00 Uhr
DOKK1 - Store Sal
Fri adgang men tilmelding på: tyskaften.eventbrite.de
Katerina Poladjan
liest aus ihrem Roman Zukunftsmusik
Katerina Poladjan wurde 1971 in einer russisch-armenischen Künstlerfamilie in Moskau geboren. 1979 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland und lebt heute in Berlin. Sie ist als Schauspielerin und Kulturwissenschaftlerin ausgebildet, und als Autorin hat sie Theaterstücke und Prosatexte geschrieben. Im Jahr 2022 stand sie mit Zukunftsmusik auf der Shortlist für den Leipziger Buchpreis und erhielt für denselben Roman den Rheingau Literatur Preis. Außerdem wurde sie mit dem Chamisso-Preis, der neue literarische Antworten auf den Wandel der globalisierten Welt würdigt, ausgezeichnet.
Zukunftsmusik
Der Roman spielt weit östlich von Moskau an einem einzigen Tag, und zwar am 11. März 1985. An dem Tag wird Chopins Trauermarsch im Radio gespielt. Alle wissen, was das bedeutet: eine hochstehende Person ist gestorben, man weiß aber noch nicht, wer.
Und man weiß gar nicht, dass der Nachfolger Michail Gorbatschow sein wird,
und dass große Änderungen bevorstehen. Der wichtigste Ort des Romans ist eine
Kommunalka, eine sowjetische Mehrfamilienwohnung, wo sechs Familien zusammen wohnen und Küche und Bad teilen. In einem Zimmer leben die Hauptpersonen, vier weibliche Mitglieder einer Familie. Es handelt sich um die Großmutter, die Mutter, die Tochter und deren kleine Tochter. Durch die lebhaft gezeichneten Bewohner und ihre Kollegen und Freunde gewinnen wir einen Einblick in die spätsowjetische Gesellschaft und Atmosphäre, die sowohl melancholisch als auch euphorisch ist. Alltagsszenen werden mit nahezu surrealistischen Elementen gemischt, und so entsteht in witzigen Dialogen mitten im Stillstand die Hoffnung auf die Verteidigung der Menschlichkeit. Der Tag endet mit einer anderen Musik, einem Kwartirnik, einem Hauskonzert, das die Tochter, Janka, geben will.
Das Motto, das dem Roman vorangestellt ist, lautet ”Igraem”.
Das bedeutet ”Lasst uns spielen”.
Freitag, 02. September 2022, 16.30 - 18.00 Uhr
Mødelokale 2
Aarhus Universitet, Studenterhuset
Nordre Ringgade 3, 8200 Aarhus N
(Eingang auch Fredrik Nielsensvej)
ÖFFENTLICHES GESPRÄCH - mit dem deutschen Botschafter in Dänemark, Prof. Dr. Pascal Hector
Am 27. Februar 2022 präsentierte Bundeskanzler Olaf Scholz eine Regierungserklärung im Deutschen Bundestag,die von Medien und Kommentatoren bereits als historisch und eine Zeitenwende beschrieben wird – auch in Dänemark.
Aber was bedeutet die Regierungserklärung für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik – und für Deutschlands zukünftige Rolle in Europa?
Dazu spricht der deutsche Botschafter in Dänemark, Prof. Dr. Pascal Hector, am 17.03.2022 an der Universität Aarhus und beantwortet Ihre Fragen
Donnerstag 17. März 2022, 15-16 Uhr
Bygning 1485 Raum 123 (Nobelsalen)
Nobelparken
Jens Chr. Skous Vej 2
8200 Aarhus
Eintritt FREI
Lesung mit Franzobel
Der österreichische Autor Franzobel stellt seinen Roman Das Floß der Medusa (in dänischer Übersetzung als Medusas flåde 2020 im VerlagTurbine erschienen) vor.
Die Veranstaltung wird von der Österreichischen Botschaft, dem Goethe Institut und der Kulturgesellschaft unterstützt.
Was bedeutet Moral, was Zivilisation, wenn es um nichts anderes geht als ums bloße Überleben? Ein epochaler Roman von Franzobel.